Die Katastrophe von Tschernobyl fand am 26. April 1986 im Kernkraftwerk Tschernobyl in der Nähe des Dorfes Tschernobyl und der Stadt Prypjat statt. Ursache für die Katastrophe war ein Super GAU im Kernkraftwerk, der als Folge einer nuklearen Leistungsexkursion eine verheerende Explosion auslöste. Diese zerstörte den Betonmantel, die biologische Schutzhülle des Reaktors und schleuderte somit gewaltige Mengen an radioaktivem Material in die Atmosphäre. Die Katastrophe gilt als eine der größten vom Menschen verursachten Naturkatastrophen der Geschichte, während die genauen Umstände der Katastrophe von Tschernobyl weitestgehend geklärt sind, streiten sich immer noch viele Wissenschaftler und Experten um die genauen Zusammenhänge zwischen den Ereignissen. Hierzu trägt auch die lückenhafte Aufklärung der damaligen Regierung der Sowjetunion bei. Genaue Opferzahlen können bis heute nur grob geschätzt werden.
Die Umstände der Katastrophe
Die Katastrophe von Tschernobyl ist die Folge eines Super GAUs im Atomkraftwerk von Tschernobyl, Block 4. Dort sollte vom 25. zum 26. April 1986 ein Versuch durchgeführt werden, um die selbstständige Stromversorgung bei vollkommenem Stromausfall allein durch die auslaufenden Gasturbinen sicherstellen zu können. Sollte ein Störfall eintreten und die Stromversorgung von Außen unterbrechen und somit die Stromversorgung des Reaktors selber nicht mehr möglich sein, so laufen in der Regel Notstromaggregate an. Das Anlaufen dauert 60 Sekunden; die auslaufenden Gasturbinen sollten sowohl für das Kühlsystem als auch für die Überwachung der Anlage genügend Strom liefern, bis die Notstromaggregate den Strom liefern. Der Versuch scheiterte aufgrund technischer Defekte, Mängel, Fehlern in der Konstruktion des Reaktors vom Typ RMBK II und vor allem aufgrund menschlichen Versagens und nicht eingehaltener Sicherheitsbestimmungen.
Folgen der Katastrophe von Tschernobyl
Die Folgen werden von verschiedenen Parteien unterschiedlich dargestellt. Neben den stark schwankenden Angaben zu angeblichen Opferzahlen sowie unterschiedlich ausfallenden Studien zu den Auswirkungen der Strahlung auf die umliegende Bevölkerung kann man jedoch eins gewiss sagen: die Katastrophe von Tschernobyl hat noch nie zuvor dagewesene Ausmaße angenommen. Es ist nicht absehbar, wie und in welcher Größenordnung sich die Strahlung nach der Katastrophe von Tschernobyl auf die Bevölkerung der Ukraine, Weißrusslands und des übrigen Europas in Zukunft auswirken wird.
Die Zone nach der Katastrophe von Tschernobyl
Nach der Katastrophe wurde eine Schutzzone um das Kernkraftwerk von Tschernobyl errichtet, die bis heute besteht. Die knapp 4300 Quadratkilometer große Zone umfasst neben dem Kernkraftwerk die naheliegende Stadt Prypjat sowie einige kleine Dörfer, die jetzt alle samt verlassen sind. Offiziell wohnt niemand mehr in Tschernobyl, jedoch gibt es dutzende Arbeiter, die die Infrastruktur intakt halten, die Zonengrenze sichern und die Folgen der Katastrophe erforschen. Zudem wird derzeit am neuen Sarkophag für den Reaktorblock 4 gearbeitet, weshalb quasi Hochbetrieb in der Zone herrscht.